Welchen Sinn hat eine Mineraliensammlung ?
Eine kleine Sammlung wie diese im Kellerbereich der Villa Berberich kann dennoch einen gewissen Reiz auf Besucher ausüben, weil sie sich vom Formen-und Farbenreichtum und von der Vielfalt von Mineralien begeistern lassen. Dies ist aber nur ein Aspekt der Sichtweise auf eine unbelebte Natur. Auf unserer Erde kommen 92 natürliche Elemente vor, die sie selbst nicht gebildet hat, aus denen sie jedoch im Laufe ihrer Geschichte über erdgebundene Prozesse eine Vielzahl an Mineralien entstehen ließ. Man kennt derzeit ca. 6000 verschiedene Minerale und es werden jährlich mehr. Alle Mineralien besitzen sehr spezifische chemische und physikalische Eigenschaften, die man sich seit Menschengedenken zunutze macht. Der Mensch war seit je her immer Jäger und Sammler. Ohne Minerale hätten die Menschen keine Bronze-bzw. Eisenzeit erlebt. Der stetige Fortschritt und die damit verbundene wirtschaftliche und industrielle Entwicklung bis in unsere hochtechnisierte Zeit, unser allgemeiner Wohlstand ist auf die Nutzung von Mineralen begründet. Durch die exponentielle Zunahme der Welt-Bevölkerung wächst auch der Bedarf an mineralischen Rohstoffen, die mit der totalen Ausbeutung der Erde verbunden ist. Wichtige Rohstoffe werden auf Dauer ein knappes Gut werden, so dass wir gezwungen werden, eine umfangreiche Recyclingwirtschaft aufzubauen, um aus bestehenden Fertigprodukten die gewünschten Rohstoffe zurückzugewinnen. Selbst unsere belebte Natur bezieht ihre notwendigen mineralischen „Rohstoffe“ aus dem Boden, der sich durch die Gesteinsverwitterung über die letzten 10 000 Jahre nacheiszeitlich gebildet hat. Mineralische „Grundbausteine“ wie Eisen, Mangan, Magnesium, Kalium uvm. sowie so gen. Spurenelemente versorgen unseren Körper in einem geregelten Mineral-und Wasserhaushalt, ohne den wir nicht leben könnten. Eisen wird als Zentralatom im Blutfarbstoff Hämoglobin eingebaut, um den lebensnotwendigen Luftsauerstoff zu binden und all unsere Zellen damit zu versorgen. Ohne Magnesium-Zentralatom gäbe es kein Chlorophyll, der grüne Pflanzenfarbstoff, und somit auch keine Fotosynthese zur Bildung von Sauerstoff!
Also viele Gründe, die Mineralien auch mal aus einer anderen Sicht kennen zu lernen !
Die Mineralienfreunde Hochrhein-Fricktal e.V. als Betreuer wünschen Ihnen einen erlebnis-und informationsreichen Besuch des Mineralienmuseums der Stadt Bad Säckingen.