Bergkristall
In der antiken Welt wurde er für versteinertes Eis gehalten, welches nicht mehr schmelzen konnte. Darauf ist auch seine Namensgebung zurückzuführen. Die Griechen nannten ihn „krystallos“ was übersetzt „Eis“ heißt.
Bergkristall wurde als Eisdiamant oder Träne der Götter bezeichnet und galt als Symbol für Reinheit und Unvergänglichkeit. Der Bergkristall spielte auch eine wichtige Rolle in den Überlieferungen der alten Ägypter, die ihm magische Kräfte zuschrieben.
Die Römer dachten, dass der Bergkristall der Sitz aller Götter wäre und ihnen Weisheit, Mut und Treue in der Liebe verleihen würde. Doch der Kristall hatte auch eine praktische Anwendung: Er bleibt auch bei warmen Temperaturen lange kalt. So haben sich reiche Römer ihn oft in ihren Häusern aufbewahrt und im Sommer ihre Hände am reinen Edelstein abgekühlt.
Die Römer und Griechen tranken aus Trinkgefäßen aus Bergkristall. Kaiser Nero zum Beispiel trank am liebsten aus Bergkristall-Gläsern.
Die Römer verwendeten den Stein zur Herstellung von Schmuck wie Armbändern, Halsketten, Ringen und Anhängern. Sie waren der Meinung, dass der Bergkristall heilende Eigenschaften besaß und dazu beitragen konnte Schmerzen zu lindern und die Heilung zu fördern. Römische Soldaten benutzten Bergkristall als Talisman gegen Feinde
Der römische Gelehrte Plinius der Ältere (ca. 23 n. Chr.) nahm in seinen Naturkundlichen Schriften an, es handle sich beim Quarz um Eiswasser, das nach langer Zeit permanent gefroren sei.
Bergkristall gilt als ein Stein der Reinigung und der Energieverstärkung
Die Indianer legten diesen heiligen Stein zu Neugeborenen in die Wiege, um sie vor allem Bösen zu schützen, aber auch um das Schlechte von sich selbst fernzuhalten.
Im Hinduismus wird der Bergkristall als "Sphatik" bezeichnet und gilt als Stein des Gleichgewichts und der Heilung. Er wird in Tempeln und heiligen Stätten verwendet, um spirituelle Energien zu verstärken.
Bei den Buddhisten wird der Bergkristall für die Meditation verwendet, um sich mit einem höheren Bewusstsein zu verbinden. Dabei wird nicht selten Himalayaquarz benutzt. Schon immer galt er als spiritueller Heilstein bei religiösen Zeremonien, um böse Zauber und negative Energien fernzuhalten.
In bergigen Regionen glaube man, dass Bergkristalle zu Eis gewordene Heilige waren, die in Eispalästen lebten.
Bergkristalle wurden seit jeher in religiösen, spirituellen und schamanischen Zeremonien verwendet, um Lebewesen und Gegenstände von negativen Energien zu reinigen und um schwarze Magie, Flüche und Zauber aufzuheben. Sie waren einer der Hauptsteine der alten Hohepriester und wurden als Anhänger um den Hals getragen.
Selbst die Kugeln von Hellseherinnen bestehen seit jeher aus Bergkristall.
Hildegard von Bingen beschrieb seine Wirkung gegen Geschwüre, bei Augenkrankheiten und Beschwerden von Herz und Magen. Bergkristall wurde im Mittelalter u.a. gegen Fieber auf die Zunge gelegt und als Mittel gegen Übelkeit, Durchfall und Verdauungsbeschwerden eingesetzt.
Aber auch kunstvoll facettiert fand Bergkristall eine Bestimmung als "Lüsterstein" an Kronleuchtern
Die Mineralogen Karl und Moritz Seubert schrieben 1883, dass Bergkristall neben der Verwendung zu "optischen Zwecken" in der Funktion als "Brillen- und Fernrohrlinsen" auch "zur Fabrikation ungefärbter und gefärbter künstlicher Edelsteine" diene.
Entstehung und Verbreitung von Bergkristall
Bergkristall (SiO²) ist ein Mineral magmatischen Ursprungs. Er entsteht wie alle Quarze während der Abkühlung silikatreicher Schmelzen. Gut
ausgebildete Kristalle finden sich vorzugsweise in Gängen, Klüften, Drusen und Geoden.
Bergkristall ist auch in metamorphen und sedimentären Gesteinen enthalten wie u.a in Gneis,, Kalkstein, Sandstein, oder, Marmor.
Bergkristall Eigenschaften: Bergkristall löst sich in Flusssäure auf und verändert die Farbe, wenn das Mineral auf 300 bis 400 °C erhitzt wird. Wird Bergkristall einer Bestrahlung mit Radium ausgesetzt, schlägt die Farbe ins Grau-Braune um und es entsteht Rauchquarz. Durch Bestrahlung mit Röntgenstrahlen kann man diesen Vorgang rückgängig machen.